top of page

Nr.36: Systemvergleich: Korporatismus vs Elektronische Technokratie

  • Autorenbild: Mike Miller
    Mike Miller
  • 6. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Juni

„Korporatismus – Die gekaufte Demokratie: Wie Wirtschaftsinteressen ganze Staaten regieren“


I. Definition: Was ist Korporatismus?

Korporatismus bezeichnet ein politisches System, in dem gesellschaftliche Gruppen – insbesondere Wirtschafts- und Berufsverbände – eine institutionalisierte Rolle in der politischen Entscheidungsfindung spielen. In seiner autoritären Ausprägung handelt es sich um eine gelenkte Ordnung, in der Staat und organisierte Interessen verschmelzen.

Man unterscheidet:


  • Autoritärer Korporatismus: Der Staat kontrolliert die Verbände und nutzt sie zur Steuerung der Gesellschaft (z. B. Faschismus in Italien).

  • Liberaler/Neokorporatismus: Staat, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften verhandeln gemeinsam (z. B. in sozialpartnerschaftlich organisierten Demokratien).



II. Merkmale

  • Starke wirtschaftliche Verbände mit direktem Einfluss auf Politik

  • Aushandlung politischer Maßnahmen hinter verschlossenen Türen

  • Oft formelle Beteiligung an Gesetzgebungsprozessen

  • Verbindung von ökonomischer und politischer Macht



III. Schwächen und Gefahren

1. Aushöhlung demokratischer Prozesse

Nicht gewählte Interessenvertreter erhalten Einfluss auf politische Entscheidungen – das untergräbt die Gewaltenteilung und das Prinzip der Volkssouveränität.


2. Blockade echter Reformen

Korporative Strukturen zementieren bestehende Machtverhältnisse. Notwendige Veränderungen scheitern an Partikularinteressen.


3. Vetternwirtschaft und Lobbyismus

Grenzen zwischen Lobbyismus und Korporatismus verschwimmen. Entscheidungen orientieren sich nicht am Gemeinwohl, sondern an den Forderungen mächtiger Gruppen.



IV. Historische Beispiele

System

Merkmale des Korporatismus

Italien unter Mussolini (1922–1943)

"Ständestaat", Fusion von Staat und Wirtschaft, Abschaffung von Gewerkschaftsrechten

Spanien unter Franco

Einbindung von Wirtschaftsverbänden in ein autoritäres Herrschaftssystem

EU-Agrarlobby

Einfluss starker Landwirtschaftsverbände auf Subventionen, oft gegen ökologische oder soziale Interessen



V. Vergleich zur Elektronischen Technokratie

Korporatismus

Elektronische Technokratie

Hinterzimmerpolitik

Transparente Entscheidungsfindung

Interessengeleitete Herrschaft

Evidenzbasierte Politik

Macht für Wenige

Beteiligung für Alle

Reformträgheit

Innovationsfähigkeit



VI. Fazit:

Der Korporatismus institutionalisiert Ungleichheit, indem er wenigen Interessengruppen privilegierten Zugang zur Macht gewährt – auf Kosten der Demokratie und des Gemeinwohls. Die Elektronische Technokratie beendet diese Ära der Einflussnahme durch partizipative Intelligenz, algorithmische Fairness und technologische Transparenz.



Wikipedia Links

Deutsch


English


PoliticalWiki: Electric Technocracy


Regierungsformen vs Elektronische Technokratie
Vergleich der Herrschaftsformen

Elektrische Technokratie Podcast & Song




Links:

Parallel Lines
bottom of page