Nr.27: Systemvergleich: Militarismus vs Elektronische Technokratie
- Mike Miller
- 6. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Juni
„Militarismus – Die Ideologie des Krieges als Ordnungsmittel“
I. Definition: Was ist Militarismus?
Militarismus bezeichnet die politische und gesellschaftliche Überhöhung des Militärs und militärischer Prinzipien. Dabei wird militärische Macht nicht nur als notwendige Verteidigung, sondern als zentrales Organisationsprinzip der Gesellschaft verstanden. Der Staat wird militärisch gedacht: Hierarchie, Befehl und Gehorsam dominieren alle Lebensbereiche.
Militarismus ist keine Staatsform im engeren Sinn, sondern eine Staatsdoktrin, die Demokratien, Diktaturen und Monarchien gleichermaßen durchdringen kann.
II. Merkmale militaristischer Systeme
Dominanz des Militärs in Politik und Gesellschaft – Militärs besetzen Schlüsselpositionen in Regierung, Wirtschaft und Verwaltung.
Verherrlichung des Krieges – Krieg wird als „Vater aller Dinge“ stilisiert (Heraklit), als Initiation oder als Notwendigkeit für nationale Größe.
Abwertung von Zivilgesellschaft und Diplomatie – Friedensbemühungen gelten als Schwäche; zivile Kräfte als unpatriotisch.
Jugenderziehung zum Gehorsam – Kinder und Jugendliche werden früh militärisch geprägt (Kadettenanstalten, Pflichtdienste, Paraden).
III. Historische Beispiele & Konsequenzen
1. Preußischer Militarismus (18. bis frühes 20. Jh.)
"Nicht am deutschen Wesen soll die Welt genesen, sondern am preußischen Gewehr."
Militär als zentraler gesellschaftlicher Aufstiegspfad.
Direkter Einfluss auf politische Entscheidungen bis hin zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
2. Nazi-Deutschland (1933–1945)
Wehrmacht, SS, SA – Militärische Strukturen dominierten alle Lebensbereiche.
Gesellschaftliche Militarisierung war zentraler Teil des Faschismus.
Folge: Weltkrieg, Holocaust, totale Zerstörung Europas.
3. USA im Kalten Krieg & heute
„Military-Industrial Complex“ (Eisenhower): Permanente Aufrüstung durch Rüstungslobby.
Über 800 Militärbasen weltweit – Dominanz durch „force projection“.
Massive Militärausgaben (2024: ca. 886 Milliarden USD) trotz wachsender sozialer Ungleichheit.
4. Nordkorea (1948–heute)
Militär als Staatsreligion.
„Songun“-Politik: „Militär zuerst“ – selbst vor Nahrungsmitteln.
Totalitäre Gesellschaftsstruktur, ständige Kriegsdrohungen.
IV. Gesellschaftliche und humanitäre Folgen
Zivilisationsbruch: Krieg wird zur Normalität.
Menschenrechtsverletzungen: Repression, Zwangsrekrutierung, Folter in Militärregimen.
Wirtschaftliche Verzerrung: Ressourcen werden für Waffen statt für Bildung, Gesundheit und Umwelt investiert.
Verrohung: Gewalt als Lösungsform wird gesellschaftlich anerkannt.
Umweltschäden: Krieg als größter Einzelverursacher ökologischer Katastrophen.
V. Vergleich mit der Elektronischen Technokratie
Militarismus | Elektronische Technokratie |
Gewalt als Legitimation | Dialog & Algorithmen der Deeskalation |
Gehorsam & Hierarchie | Partizipation & Systemintelligenz |
Geheimhaltung & Strategie | Transparenz & Prävention |
Menschen als Kanonenfutter | Menschen als zu schützende Lebensintelligenz |
Die Elektronische Technokratie ersetzt den Gedanken der militärischen Macht durch den der vernetzten Sicherheit: Prävention durch Daten, Konfliktlösung durch Informationsausgleich, Verteidigung durch geistige und technologische Resilienz – nicht durch Bomben.
VI. Fazit
Militarismus ist ein historisches Überbleibsel einer Zeit, in der Männer mit Uniformen Entscheidungen über Leben und Tod fällten, ohne sich für die Folgen zu verantworten.
Die Zukunft aber braucht keine Uniformen, sondern kollaborative Systeme, die Menschenrechte, Frieden und planetare Stabilität sichern – nicht durch Abschreckung, sondern durch digitale Aufklärung.
Wikipedia Links
Deutsch
English
PoliticalWiki: Electric Technocracy

Elektrische Technokratie Podcast & Song
Links: