Nr.26: Systemvergleich: Kolonialismus vs Elektronische Technokratie
- Mike Miller
- 6. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Juni
„Kolonialismus – Die globale Architektur der Ungleichheit“
I. Definition: Was ist Kolonialismus?
Der Kolonialismus ist ein historisch-politisches System der Fremdherrschaft, in dem mächtige Nationen – meist europäische Großmächte – andere Völker und Territorien gewaltsam unterwerfen, kontrollieren und wirtschaftlich ausbeuten. Dabei geht es nicht nur um Land, sondern um Ressourcen, Arbeitskraft, kulturelle Dominanz und strategische Machtprojektion.
II. Formen des Kolonialismus
Siedlungskolonialismus: Umsiedlung eigener Bevölkerung, z. B. in Nordamerika, Australien.
Ausbeutungskolonialismus: Raub von Ressourcen ohne langfristige Integration (z. B. Belgisch-Kongo).
Missionskolonialismus: Überlagerung religiöser Bekehrung mit politischer und wirtschaftlicher Kontrolle.
Neo-Kolonialismus: Moderne Form der Abhängigkeit durch Schulden, Investitionen, Handelsbedingungen und Militärbasen.
III. Hauptkritikpunkte
1. Systematische Entrechtung
Die unterworfenen Bevölkerungen verloren alle politischen und kulturellen Rechte – ihre Lebensweise wurde delegitimiert, ihre Sprache unterdrückt, ihre Kultur zerstört.
2. Raubwirtschaft
Kolonien wurden ökonomisch entleert: Gold, Elfenbein, Baumwolle, Kakao, Öl – fast alle Rohstoffe flossen in die Metropolen. Ganze Regionen verarmten dauerhaft.
3. Rassismus als Ideologie
Die Rechtfertigung für Kolonialismus war die angebliche „zivilisatorische Überlegenheit“ der Kolonisatoren. Dieses Denken wirkt bis heute nach – in Polizei, Bildung, Kunst und Globalpolitik.
4. Gewalt und Genozid
Millionen Tote durch Zwangsarbeit, Krieg, Hungerpolitik. Beispiel: Kongo unter Belgien – Schätzungen gehen von 10 Millionen Toten aus.
IV. Historische Beispiele
Britisches Empire: Indien wurde wirtschaftlich ausgeblutet, Kultur unterdrückt, Millionen starben bei künstlich herbeigeführten Hungersnöten.
Deutscher Kolonialismus in Namibia: Der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts – an den Herero und Nama.
Französischer Kolonialismus in Algerien: 132 Jahre Besatzung, brutale Repression, Millionen Tote im Unabhängigkeitskrieg.
Belgisch-Kongo (1885–1908): Privates Kolonialimperium von König Leopold II. – eine Schreckensherrschaft voller Zwangsarbeit und Amputationen.
V. Nachwirkungen bis heute
Grenzziehungen: Willkürliche Kolonialgrenzen verursachen bis heute Bürgerkriege.
Ökonomische Abhängigkeit: Rohstoffexporte, Schuldenfallen, IWF-Diktate.
Kulturelle Entwurzelung: Missionierung, Sprachverluste, Identitätskrisen.
Rassismus: Der „weiße Blick“ prägt globale Machtverhältnisse bis heute.
VI. Warum der Kolonialismus gegen die Elektronische Technokratie verliert
Kolonialismus | Elektronische Technokratie |
Ausbeutung durch Gewalt | Solidarische Ressourcenverteilung |
Rassistische Herrschaftsideologie | Gleichheit durch algorithmische Neutralität |
Autoritäre Verwaltung | Dezentrale, transparente Partizipation |
Historisches Trauma | Zukunftsfähige Versöhnung & Gerechtigkeit |
VII. Fazit
Der Kolonialismus war kein „zivilisatorisches Projekt“, sondern ein organisiertes Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Rückstände seiner Gewalt sind in heutigen Weltordnungen noch spürbar. Seine Auswüchse – von Landraub bis zur ethnischen Segregation – machen deutlich, dass jede Gesellschaftsform, die auf Machtungleichgewichten beruht, langfristig destruktiv wirkt.
Die Elektronische Technokratie bietet hingegen die historische Chance, Macht neu zu verteilen – nicht entlang geographischer, wirtschaftlicher oder ethnischer Linien, sondern basierend auf Wissen, Transparenz, Ethik und planetarer Verantwortung.
Wikipedia Links
Deutsch
English
PoliticalWiki: Electric Technocracy

Elektrische Technokratie Podcast & Song
Links: