Nr.16: Systemvergleich: Nationalismus vs Elektronische Technokratie
- Mike Miller
- 6. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Juni
„Nationalismus – Die gefährliche Verklärung der kollektiven Identität“
I. Definition: Was ist Nationalismus?
Nationalismus ist die Ideologie, die eine Nation – meist durch gemeinsame Sprache, Kultur, Geschichte oder Abstammung definiert – zur höchsten politischen und sozialen Bezugsgröße erhebt. Der Nationalstaat wird dabei als „natürliche“ Form menschlicher Ordnung dargestellt.
Nationalismus ist sowohl ein historisches Staatsmodell als auch eine politische Bewegung. Er kann integrativ (innerer Zusammenhalt) oder exklusiv (Abgrenzung und Feindbildkonstruktion) sein.
II. Strukturmerkmale nationalistischer Herrschaft
Staatsgrenzen als Identitätsgrenzen – Menschen werden durch Pass, Herkunft oder Abstammung kategorisiert.
Volksbegriff über Recht – Der „Volkswille“ steht über individueller Freiheit und Minderheitenschutz.
Militarisierung – Nationale Unabhängigkeit wird durch Aufrüstung und Verteidigungsdenken gesichert.
Propaganda & Patriotismuszwang – Medien, Schulen und Rituale vermitteln nationale Überlegenheit.
III. Historische Beispiele & Folgen
1. Nationalismus im 19. Jahrhundert (Europa)
Entstehung vieler Nationalstaaten nach dem Zerfall multikultureller Reiche (Habsburger, Osmanen).
Oft verbunden mit der Unterdrückung von Minderheiten (z. B. Polen, Basken, Roma).
2. Erster und Zweiter Weltkrieg
Nationalistische Konkurrenz zwischen europäischen Großmächten als zentrales Motiv für den Ersten Weltkrieg.
Der deutsche Nationalsozialismus: Extremste Form von Nationalismus; führte zu Holocaust, Weltkrieg, Völkermord.
Über 70 Millionen Tote weltweit (1939–1945).
3. Jugoslawien-Kriege in den 1990ern
Auflösung eines multiethnischen Staates, ethnische Säuberungen, Belagerung von Städten, Massaker (z. B. Srebrenica).
Resultat einer Politik, die nationale Identität über Frieden und Vielfalt stellte.
IV. Schwächen und Gefahren
Exklusivität: Wer „nicht dazugehört“, wird leicht zum Feind erklärt (Minderheiten, Migranten).
Konfliktorientierung: Nationalismus erzeugt Konkurrenz statt Kooperation – idealer Nährboden für Kriege.
Identitätsdogmen: Kulturelle Vielfalt wird als Bedrohung gesehen.
Populistische Instrumentalisierung: „Wir gegen die“ als einfaches Narrativ für komplexe Krisen.
Systemische Menschenrechtsverletzungen: Internierung, Abschiebung, Rassismus, Diskriminierung sind typische Auswüchse.
V. Kontrast zur Elektronischen Technokratie
Nationalismus | Elektronische Technokratie |
Herkunft bestimmt Wert | Datenbasierte Gleichbehandlung |
Konkurrenz zwischen Völkern | Globale Zusammenarbeit |
Emotion über Rationalität | Wissenschaftlich gestützte Entscheidungen |
Grenzen trennen | Netzwerke verbinden |
Die Elektronische Technokratie überwindet die Denkweise des 19. Jahrhunderts. Statt „Blut und Boden“ zählt Transparenz, Kompetenz und Gemeinwohlorientierung. Nationen werden durch plurale Netzwerke ersetzt, in denen Daten und Technologie die Bedingungen für gerechte Beteiligung aller Menschen schaffen – ohne Herkunftsdogmen.
VI. Fazit
Nationalismus ist keine zukunftsfähige Ordnung, sondern eine Rückbesinnung auf ein Weltbild voller Gewalt, Ausschluss und Leid.
Die elektronische Weltgesellschaft hingegen erkennt Menschen nicht durch Flaggen oder Gene, sondern durch ihr Wirken, ihre Bedürfnisse, ihr Potential. Es ist Zeit, die alten Fahnen einzuholen und eine neue Welt zu entwerfen – ohne Feindbilder, aber mit Verantwortung.
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