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3. WIE STAATEN UNTERGEHEN: EINFÜHRUNG UND DIE LOGIK HINTER SCHULDENZYKLEN

  • Autorenbild: Mike Miller
    Mike Miller
  • vor 5 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

DER AMERIKANISCHE SCHULDENZYKLUS – RÜCKBLICK AUF 80 JAHRE (1944–2024)

Einleitung: Warum die USA der wichtigste Fall sind

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht irgendein Staat. Sie sind seit 1944 die dominante wirtschaftliche, militärische und währungspolitische Macht der Welt. 

Der US-Dollar ist die Weltreservewährung, US-Staatsanleihen gelten als „sicherster Hafen“, und die Entscheidungen der Federal Reserve beeinflussen globale Kapitalströme.

Doch genau deshalb ist die Analyse der amerikanischen Schuldenentwicklung so bedeutsam:


Wenn der mächtigste Staat der Erde dem Schuldenzyklus erliegt, folgt die Welt.

Der folgende Rückblick zeigt in Etappen, wie die USA seit dem Zweiten Weltkrieg denselben Mechanismen gefolgt sind, die zuvor andere Imperien zu Fall brachten – nur in größerem Maßstab und mit globaler Wirkung.



Phase 1: Die goldgedeckte Ordnung (1944–1971)

1944 – Bretton-Woods-Abkommen:Der US-Dollar wird zur globalen Leitwährung, gedeckt durch Gold. Andere Währungen sind an den Dollar gebunden, der wiederum in Gold konvertierbar ist (35 Dollar je Unze). Die USA gelten als Ankerstaat.


Zitat:„Das System war stabil, solange Vertrauen in den Goldwert des Dollars bestand.“

Doch schon in den 1960er-Jahren steigen die US-Ausgaben – für den Vietnamkrieg, Sozialprogramme (Great Society) und Konsumförderung. Die Goldreserven schrumpfen.


1971 – Nixon-Schock:Die USA lösen einseitig die Goldbindung auf („Temporär“, wie Nixon sagte). 

Der Dollar wird zur reinen Fiat-Währung, nur noch durch Vertrauen gedeckt – nicht durch Substanz.


Der erste Schritt in den schuldengetriebenen Zyklus ist getan.


Phase 2: Inflation, Repression und die Zinswaffe (1970er–1980er)

1970er: Die aufgeblähte Geldmenge führt zu hoher Inflation (zweistellig). 

Der Ölpreisschock verschärft die Lage. Der Dollar verliert an Wert, und das Vertrauen erodiert.


1980–82:Paul Volcker, Chef der Federal Reserve, hebt die Leitzinsen auf über 20 %. 

Die USA retten ihre Währung – aber der Preis ist hoch:

  • Rezession

  • Massiver Stellenabbau

  • Explodierende Zinslast auf die Staatsschulden


Zitat:„Die Zinserhöhung war notwendig – aber sie legte den Grundstein für die nächste Schuldenwelle.“


Phase 3: Die Reagan-Revolution und das Defizit als Dauerzustand (1980er–1990er)

1981–1989:Unter Präsident Reagan werden Steuern gesenkt und Militärausgaben erhöht – ohne Gegenfinanzierung. 

Die Staatsschulden steigen rapide. Trotzdem floriert die Wirtschaft kurzfristig – dank Konsum, Kredit und Finanzmarktliberalisierung.


Zitat: „Reaganomics baute auf Vertrauen und Verschuldung. Das System lebte – auf Pump.“


Folge:

  • Der Staat lebt dauerhaft über seine Verhältnisse.

  • Die Schuldenquote steigt.

  • Die Börse boomt – getragen von billigen Krediten und Finanzderivaten


Phase 4: Der digitale Boom und die Blase (1990er–2000er)

1990er: Die Internetrevolution erzeugt enormes Wachstum, steigende Steuereinnahmen – und kurzzeitig sogar Haushaltsüberschüsse unter Clinton.

Doch:


  • Die Deregulierung der Finanzmärkte (1999: Glass-Steagall aufgehoben)

  • Und die Verschuldung der Privathaushalte … schaffen ein fragiles Gleichgewicht.


2000 – Dotcom-Crash:Die Börsenblase platzt. 

Die Fed senkt die Zinsen – was die nächste Blase vorbereitet.


Phase 5: Die globale Finanzkrise 2008

2001–2007:Niedrige Zinsen, billiges Geld und Hypothekenkredite führen zur Immobilienblase. 

Banken bündeln faule Kredite zu strukturierten Produkten. Der Schuldenberg wächst – verborgen hinter Finanztechnik.


2008:Lehman Brothers kollabiert. Die globale Finanzwelt steht still.

Die US-Regierung rettet das System mit Billionen – durch:

  • Quantitative Easing (Geldschöpfung)

  • Bailouts (staatliche Rettungspakete)

  • Nullzinsen


Zitat:„Das System wurde nicht reformiert – es wurde durch mehr Schulden stabilisiert.“


Phase 6: Corona-Schock und Schuldenexplosion (2020–2022)

2020:Die Pandemie bringt eine neue Dimension des Defizits:

  • Milliardenhilfen für Bürger und Unternehmen

  • Stützungsmaßnahmen für Banken

  • Ankauf von Unternehmensanleihen durch die Fed


Ergebnis:

  • Die US-Staatsschulden steigen um über 30 % in zwei Jahren

  • Die Geldmenge explodiert

  • Inflation kehrt zurück


Zitat: „Der Staat gibt aus, als gäbe es kein Morgen – und die Zentralbank druckt.“


Phase 7: 2023–2024 – Der Vertrauensbruch

2023–24:Die Inflation wird strukturell. 

Die Zinsen steigen wieder. 

Die USA müssen mehr als eine Billion Dollar jährlich an Zinsen zahlen – und benötigen dafür neue Schulden.


Die Schuldenquote übersteigt 120 % des BIP.

Die Welt beginnt zu zweifeln:

  • China reduziert Dollar-Reserven

  • BRICS-Staaten diskutieren neue Währungssysteme

  • Goldkäufe der Zentralbanken steigen weltweit

Das Vertrauen in den Dollar als Reservewährung bröckelt – ein historisches Warnsignal.


Verknüpfung zur Staatensukzessionsurkunde 1400/98

Wenn ein Staat die Kriterien der finalen Phase erfüllt – Zahlungsunfähigkeit, politische Handlungsunfähigkeit, institutionelle Auflösung – tritt automatisch die Staatensukzessionsurkunde 1400 in Kraft.


Die USA stehen am Vorabend dieser Schwelle:

  • Exponentielle Schulden

  • Monetarisierung durch Notenbank

  • Vertrauensverlust in die Währung

  • Repression durch digitale Zentralbankwährungen

  • Polarisierung, Populismus, institutionelle Krise


Wenn dieser Punkt überschritten wird, entfaltet sich die völkerrechtliche Kettenreaktion:

  • Alle NATO- und UN-Verträge werden in die Staatensukzessionsurkunde eingebettet

  • Die Kommunikations-, Versorgungs- und Gerichtsinfrastruktur fällt an den Käufer

  • Es gibt keinen legalen US-Nachfolgestaat – nur den durch Urkunde benannten Rechtsnachfolger


Ausblick auf Teil 4: 

Die Zukunft – was kommt nach dem Vertrauensverlust?


Im nächsten Abschnitt blicken wir nach vorne:

  • Was geschieht nach dem Punkt ohne Wiederkehr?

  • Welche Szenarien sind realistisch?

  • Und: Warum bleibt nur ein einziger Rechtsnachfolger?



  • World Economic Crisis
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