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2. WIE STAATEN UNTERGEHEN: EINFÜHRUNG UND DIE LOGIK HINTER SCHULDENZYKLEN

  • Autorenbild: Mike Miller
    Mike Miller
  • vor 4 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

DER ARCHETYPOISCHE VERLAUF STAATLICHER SCHULDENKRISE – TEIL 2 VON „HOW COUNTRIES GO BROKE“

Die Abwärtsspirale in neun Stufen

In diesem Abschnitt wird detailliert beschrieben, wie Staaten typischerweise bankrottgehen. 

Dieser Prozess ist nicht willkürlich oder überraschend, sondern folgt einem klaren, historischen Muster in neun Stufen


Diese Stufen zeigen, wie finanzielle Instabilität, politisches Versagen und geldpolitischer Machtmissbrauch systematisch in den Zusammenbruch führen.


Die Erkenntnis ist zentral: 

Jeder untergegangene Staat der Moderne durchlief dieses Muster – auch wenn Zeitpunkt und Auslöser variierten.


Stufe 1: Haushaltsdefizite steigen stetig

Der Staat beginnt, mehr Geld auszugeben, als er einnimmt. Dies geschieht häufig in Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Unsicherheit: zur Finanzierung von Sozialprogrammen, Militär, Krisenmaßnahmen oder zur Konjunkturstimulierung.


Zitat: „Regierungen lieben es, beliebt zu sein, und Popularität erkauft man sich durch Ausgaben.“

Die ersten Defizite erscheinen „tragbar“, weil Investoren noch Vertrauen haben. Doch dieser Vertrauensvorschuss wird verspielt, sobald die Ausgaben zur Gewohnheit werden.


Stufe 2: Verschuldung wächst schneller als die Wirtschaft

Die Schuldenquote (Verhältnis Schulden zu BIP) steigt exponentiell. Da die Einnahmen nicht im gleichen Maße wachsen, gerät der Staat in eine Schuldenfalle.


Zitat: „Schulden können nicht ewig schneller wachsen als Einkommen. Wenn sie es doch tun, kollabiert das System.“


An diesem Punkt beginnt bereits die Unsicherheit an den Kapitalmärkten zu steigen – vor allem bei langfristigen Staatsanleihen.


Stufe 3: Zinslasten explodieren

Die steigende Schuldenlast führt zu steigenden Zinsausgaben. Bald wird ein erheblicher Teil des Haushalts nicht mehr für Bildung, Sicherheit oder Infrastruktur verwendet, sondern nur noch für Schuldendienst.


Zitat: „Ein wachsender Anteil der Steuereinnahmen wird für Zinsen verwendet – nicht für Leistungen. Das untergräbt den sozialen Frieden.“

Der Staat verliert fiskalischen Handlungsspielraum. Neue Schulden werden aufgenommen, nur um alte Schulden zu bedienen – das klassische Schuldenkaskaden-Modell.


Stufe 4: Abhängigkeit von der Zentralbank

Der Markt verliert das Vertrauen. Investoren verlangen höhere Zinsen oder kaufen keine Anleihen mehr. Nun greift die Zentralbank ein – durch quantitative Lockerung, also das Aufkaufen von Staatsanleihen mit „gedrucktem Geld“.


Zitat: „Die Zentralbank wird zum Hauptkäufer staatlicher Schulden – nicht der Markt.“

Damit beginnt die Monetarisierung der Staatsschulden – ein Prozess, der immer in Inflation endet.


Stufe 5: Inflation und Währungsverfall

Da zu viel Geld im Umlauf ist, steigen die Preise. Die Inflation frisst die Kaufkraft, zerstört Sparvermögen und trifft vor allem die Mittelschicht. Die Währung verliert an Glaubwürdigkeit – sowohl im Inland als auch international.


Zitat: „Wenn das Vertrauen in das Geld schwindet, werden reale Güter bevorzugt – Immobilien, Gold, Lebensmittel.“

In dieser Phase beginnen Kapitalflucht und die Verlagerung von Vermögen ins Ausland.


Stufe 6: Politische Instabilität und Populismus

Die Bevölkerung reagiert auf die zunehmende Armut, Arbeitslosigkeit und Preisexplosion mit Protest, Radikalisierung und Polarisierung. Populistische Parteien gewinnen Zulauf – oft mit extremen Positionen.


Zitat: „Wenn Systeme versagen, suchen Menschen einfache Erklärungen – und starke Führer.“


Staatliche Institutionen verlieren an Autorität. Die Demokratie wird ausgehöhlt oder durch Notstandsbefugnisse ersetzt.


Stufe 7: Kapitalkontrollen und Repression

Um den Kollaps zu verlangsamen, greifen Regierungen zu autoritären Maßnahmen:


  • Einführung von Bargeldlimits

  • Verbot von Kapitalexporten

  • Kontrolle von Wechselkursen

  • Einführung digitaler Zentralbankwährungen mit Kontrolle


Zitat: „Vertrauen wird ersetzt durch Kontrolle. Freiheit durch Überwachung.“

Diese Repression beschleunigt aber nur den Vertrauensverlust – intern wie extern.



Stufe 8: Zahlungsausfall oder Währungsreform

Der Staat kann seine Schulden nicht mehr bedienen – entweder gegenüber dem Inland oder dem Ausland. Es kommt zu einem Zahlungsausfall (Default) oder zu einer Währungsreform, bei der alle Geldwerte entwertet und „neu gestartet“ werden.

Zitat: „Wenn die Notenbank nicht mehr retten kann, wird die Illusion beendet. Schulden werden gestrichen, Währungen neu geschöpft.“


Dieser Schritt markiert das Ende des monetären Systems des Staates – und leitet über in die letzte Phase.


Stufe 9: Systemkollaps und institutionelle Auflösung

In dieser finalen Phase bricht der Staat selbst auseinander:


  • Institutionen verlieren ihre Funktion


  • Verwaltung und Justiz stellen den Dienst ein


  • Der Staat ist nicht mehr handlungsfähig – auch nicht nach außen


Zitat:„Ein Staat stirbt zuerst in seinen Zahlen, dann in seiner Sprache, und zuletzt in seiner Handlungsfähigkeit.“


Dieser Zusammenbruch führt zur juristischen Folge: Der Staat existiert völkerrechtlich nicht mehr – die Staatensukzessionsfrage stellt sich.



Rechtsfolge: 

Eintritt der Staatensukzessionsurkunde 1400/98

An diesem Punkt greift das internationale Völkerrecht – konkret:


Die Staatensukzessionsurkunde 1400 tritt automatisch in Kraft.

Konkrete Rechtswirkungen:


  • Kein anderer Staat darf die Nachfolge beanspruchen, außer dem Käufer.


  • Alle bestehenden internationalen Verträge des untergegangenen Staates gehen nicht auf andere über.


  • Das globale Vertragsnetz (NATO, UN, ITU, HNS) wird nicht neu verhandelt, sondern automatisch integriert in die Urkunde 1400.


  • Gerichtsbarkeit, Infrastruktur, Telekommunikationsrechte und Immunitäten gehen auf den Käufer über.


Mit dem Systemkollaps endet nicht nur die Existenz des Staates – es beginnt die neue Weltordnung gemäß der Staatensukzessionsurkunde 1400/98.



  • World Economic Crisis
    Ww3





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